London mal wieder, aber die Stadt gibt halt auch so viel her.
Der Klassiker, Junggesellenabschied – die große Frage: Wer, wo und wann. Wann war gleich geklärt, nämlich nach der Hochzeit, es ging sich beruflich einfach nicht davor aus.
Wo war eigentlich auch klar, London was sonst.
Und wer ja das war eigentlich auch klar. Ich mein Trauzeuge und bester Freund und sein Vater. Warum sein Vater? Ja weil, es sich perfekt ergeben hat und wir uns eh schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatten. Fast genau ein Jahr zu vor das letzte Mal, als der Junggesellenabschied von meinem besten Freund war. Also hatten wir drei eh schon Übung darin, den Perfekten Ablauf für so einen speziellen Abend zu planen. Wer mich kennt weiß, dass ich nicht der Typ für Stripperinnen, schlechte Clubs und billiges Bier bin.
Darum waren die passenden Restaurants schnell gefunden und noch schneller reserviert, die Bars danach ergeben sich dann schon von selbst.
Pollen Street Social, von Jason Atherton http://pollenstreetsocial.com/ für den ersten Abend auserkoren. Wie wir feststellen durften, hat es sich im Nachhinein auch als gute Wahl bestätigt.
Das Pollen Street Social ist nicht weit vom Oxford Circus entfernt, in einer kleinen Gase, Namens Pollen Street. Im Eingangsbereich des Restaurants befindet sich einen cool eingerichtete, klassische Cocktail Bar durch die jeder Reservierte erstmals durch muss. Wobei man nicht wirklich von einem Muss sprechen kann.
Die Qualität der Cocktails und des Barpersonals sind wirklich Top, ein perfekter Einstieg für drei Jungs wie uns. Nach unserem Geschmack, war der Tisch dann doch zu schnell fertig. Aber gut wir hatten ja Hunger auch. Also ab ins Restaurant. Das Restaurant mit offener Patisserie und halb offener Küche, ist schön, klassisch und gemütlich. Das Personal aufmerksam und locker, was es immer angenehm macht wenn man nicht wirklich unlustig ist wie wir. Also auf geht´s, großes Menü und ab geht die Post. Wein? Klar wo ist die Weinkarte, zuerst eine nette, zuvorkommende Commie Sommeliere die uns die Hauseigenen Weinempfehlung aufdrücken wollte. Doch dies ist nicht wirklich unseres. Wir haben also selbst gewählt und sind auch schnell fündig geworden. Keine Ahnung warum, aber nach unserer Bestellung kam auf einmal eine wirklich attraktive neue Sommeliere, anscheinend die Chefin über Wein und trank. Nett, freundlich, professionell und hab ich schon erwähnt dass sie wirklich hübsch war?!
Na ja zum essentiellen zurück, der Wein muss ihr Interesse an unserem Tisch geweckt haben, wir haben uns lange unterhalten und wie ihr euch denken könnt, noch mehrere Flaschen getrunken. Das Essen war durch und durch hervorragend. Wirklich weiterzuempfehlen! Jakobsmuscheln gebraten mit eingelegten Daikon Rettich, Vanille und Schaum von grünem Curry war großartig. Schweinefuß zart wie Butter mit Jus von schwarzem Trüffel und Kartoffelcreme, war klassisch aber einfach nur geil. Ich liebe dieses Fette, Gelee artige vom Schweinefuß. Leber vom Seeteufel mit Kreuzkümmel, eingelegten Gurken, fermentiertem Schaf Joghurt und Fingerlimes war schlicht und einfach ganz großes Kino.
Hauptgang war eine super zartes Kotelett vom Kalb mit geschmorten Artischocken, Artischocken Fond und Kichererbsen Creme.
Zum Dessert werden alle Gäste an die Dessert Bar geführt, hinter der eine Junger französischer Chef Patissier seiner Liebe zu Desserts nachgeht. Er war nicht gerade der gesprächigste, doch eines muss man ihm lassen. Man hat ihm angesehen, dass er seinen Job kann und liebt. Erstes Dessert war eine Creme aus karamellisierter weißer Schokolade, Kirschen (einmal als Alginat Kugel innen flüssig und einmal als Chip) dazu Pistazien und Sorbet von der Kirsche. Super fein und trotz der Schokolade sehr leicht.
Zweites Dessert war schon ein wenig schwieriger zu verstehen. Geschmorter Paprika, Yuzu, Basilikum und Gewürz Sponge. Erstens haße ich diese Mikrowellen Schwämme und zweitens mag ich eigentlich kein Gemüse im Dessert. Na ja war uns egal, wir hatten ja schon genug gegessen und genug getrunken und sind glücklich aus dem Pollen Street Social spaziert.
Danach auf dem Weg nach Hause, keine 3 Minuten unterwegs, mussten wir gezwungener Weise in die East Bar im Sketch https://sketch.london/ auf einen Absacker gehen. Lustig wars…
Das Sketch ist ein absolutes gesamt Kunstwerk, für jeden Abschnitt des Tages gibt es einen eigenen Raum der von verrückten Designern und Künstlern gestaltet wurde.
Das Highlight ist zwar ganz klar der mit zwei Michelin Sternen ausgezeichnete Lecture Room unter der Obhut von Pierre Gagnaire. Bestimmt eines der besten Restaurants Londons. Aber egal ob ihr zum Frühstücken, zum Afternoon Tea oder auf eine Kleinigkeit hin geht, es ist immer speziell und sehenswert.
Am nächsten Mittag war Bier trinken und chinesisches Essen am Programm. Duck and Rice in Soho http://www.theduckandrice.com/
fanden wir interessant. Also nichts wie hin. Schönes Lokal, zwar nicht mit Herzblut sondern mehr mit Geld eingerichtet aber geschmackvoll auf jeden Fall. Die Bierkarte ist gut aber nicht spektakulär. Mit dem Essen ist es das gleiche. Wir haben zwar wirklich nur gute Sachen bekommen, aber bewegt hat es uns nicht. Für eine coole Runde unter Freunden, ist es das richtige Lokal, ansonsten gibt es sicher spannendere.
Was ich euch sehr ans Herz legen kann, wäre ein Besuch im Drayton Arms Theatre.
http://www.thedraytonarmstheatre.co.uk Ein alt eingesessenes Pup in dem teilweise spannende und teilweise alternative Theater Aufführungen stattfinden. Manchmal laufen auch coole alte Filme. Ich mag die Stimmung und die Aura im Pup sehr. Vielleicht taugt es euch ja auch.
Zum Abschluss für den sicherlich nicht letzten Teil Londons. Muss ich euch noch einen Geheimtip unter den Lokalen nennen. Würdet ihr mich fragt, dann hat das Brawn http://www.brawn.co/ eine der coolsten und spannendsten Weinkarten Londons und ein absolut schönes Angebot an Speisen. So ein Lokal wünscht sich jeder Gastronom in seiner Gegend. Ich wäre mindestens einmal die Woche da, mindestens. Ohne Witz es ist grandios unkompliziert.
Ich hoffe es war wieder das ein oder andere für euch dabei und ihr freut euch mit mir auf einen erneuten Besuch in dieser einzigartigen Metropole.
Nächste Woche erzähle ich euch ein wenig aus meiner Zeit in München und betrachte aus der Ferne was heute so passiert, sich verändert hat oder gerade up to date ist.