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Ich muss zugeben, das ich kein all zu großer Fan von Los Angeles bin. Ich glaub es liegt daran das jeder so viel von dieser Stadt erwartet ohne wirklich was dafür tun zu wollen. Ich finde diese Stadt, sendet schlichtweg das falsche Statement an die Menschen. Aber gut vielleicht liegt es auch daran, dass ich kein Träumer bin. LA ist sicherlich das beste Beispiel für erfüllte und unerfüllte Träume. Nirgendwo lebt man den Traum „vom Tellerwäscher zum Millionär“ mehr als hier. Nicht wirklich was für mich.

Ich bin auch keiner, der sich freut wie ein Schnitzel wenn er einen Hollywood Star sieht. Ich saß mal direkt neben Edward Norten an der Bar im Momufuku Ko in New York. Hat mich aber weder beeindruckt noch irritiert. Ich hab mich lieber voll und ganz auf die Küche und die Speisen konzentriert, das fand ich spannender.
Dann muss ich auch zugeben, das die Stadt nicht besonders schön ist. Das einzig wirklich schöne an LA ist der Strand und das Leben das sich dort abspielt und das Staples Center in dem schon Magic Johnson Titel um Titel für die Lakers geholt hat.
Die Universal Studios sind auch ganz cool. Ein paar Stunden wieder Kind sein ist auch mal ganz nett, aber dann passt es auch wieder.

Nun aber zum Essen.

Ich muss hier mit jemandem starten, der es als einer der wenigen wirklich geschafft hat, aus dem nichts ein Imperium aufzubauen. Wolfgang Puck, gebürtiger Kärntner ist einer der berühmtesten und bestbezahlten Gastronomie Unternehmer der Welt. Der Koch der mit Lachspizza mit Kaviar, Schnitzel und Kaiserschmarren berühmt und reich geworden ist, hat mittlerweile über 70 Restaurants Weltweit. Aber alles begann in dem Jahr in dem auch ich geboren wurde. Im Jahre 1982 eröffnete Wolfgang Puck in West Hollywood sein erstes Restaurant, das Spago. spago la

Damals war der berühmte Sunset Strip noch gar nicht so berühmt und der junge Wolfgang konnte hier zusammen mit vielen Schauspielern groß, reich und berühmt werden. Mittlerweile ist das Spago nach Beverly Hills umgesiedelt und hatte zwischen durch sogar zwei Michelin Sterne. Ob man nun hingehen sollte oder nicht, überlasse ich lieber jedem selbst. Ich finde es ist ganz schön teuer, um in Erinnerungen eines anderen zu schwelgen. www.wolfgangpuck.com

Ähnliches gilt für ein Lokal das in jedem Reiseführer und jedem Blog über LA, als Promi Hotspot bezeichnet und angepriesen wird. Das Ivy http://www.theivyrestaurants.com/ ivy la

und seine Terrasse sind berühmt, hier soll sich die Creme de la Creme von Hollywood zum Lunch treffen. Zumindest heist es das in all den Reiseführern, was einem aber keiner sagt, ist das es unglaublich hässlich, teuer und schlecht zum essen ist. Das war ein richtiger Reinfall, wenn da ein top Schauspieler hingeht, dann prost Mahlzeit. Da möchte ich lieber kein Schauspieler sein.
Wo ich allerdings immer wieder gerne hingehen würde, ist ein weiterer Kulinarischer Hotspot von LA, dem Pinks. http://www.pinkshollywood.com/ pinks la
Hier bekommt man wirklich gute Hot Dogs, mit tollen Toppings und einer gemütlichen Hinterhof Atmosphäre die gar nicht Typisch für Hollywood ist. Den Pinks Ableger in Las Vegas, haben wir auch probiert. Fanden wir allerdings nicht so gut und nicht so spannend wie das Original. Ein paar Gehminuten vom Pinks entfernt, war zur damaligen Zeit ein Food Court, mit lauter Street Food Märkten aufgebaut, den wir natürlich nicht links liegen lassen konnten. In Amerika macht Street Food ja auch echt Spass. Da wird nicht nur ein schlechter Abklatsch von etwas Angeboten, sondern ist die Lösung für all diejenigen die Talent aber kein Geld für ein Eigenes Restaurant haben. Da ist auch keiner neidisch, wenn der Kollege Kundschaft hat. Da stehen die verschiedensten Stände, Wohnwägen und Trucks neben einander und unterstützen sich. Wir haben uns durch zwei Taco Stände probiert, beide so großartig das einem fast schwindlig geworden ist. So perfekt abgeschmeckt, mit Limette, Chili und Koriander, einfach zu tot essen. Heine bessere Henkers Mahlzeit könnt ich mir nicht vorstellen. Obwohl ich immer sage, das mein letztes Mahl eine tolle Butterbrezen, ein kalter Kakao und eine My best friend Roll aus dem Mochi sein sollte. Aber diese Tacos können da leicht mithalten.
Ja klar ihr werdet lachen, aber ein Stadt Besuch egal wo auf dieser Welt, ohne Sushi ist nicht komplett für uns. Zumindest für mich, Anita kann auch mal ohne, aber ich auf keine Fall. Uns wurde ein von Philippe Starck eingerichtetes Lokal, ganz in der Nähe vom Kodak Theater gelegen, empfohlen. Das Katsuya Restaurant katsuya lahttp://katsuyarestaurant.com/hollywood/ war optisch ein Highlight und auch geschmacklich absolut ok. Es gibt in LA sicherlich noch besseres Sushi, aber gut, man kann nicht immer beim ersten Besuch alles richtig machen. Hingehen kann man auf jeden Fall, ich glaube nur das es sicherlich noch eine Steigerung geben wird.

Ein kurzer Side Step, bevor es zu meinen beiden Highlights kommt.

“Wir hatten damals ein Hotel direkt in der Nähe vom Flughafen von LA gebucht. Das Hotel war auch wirklich schön, aber halt nicht gerade im Zentrum. Wir angekommen, haben uns kurz frisch gemacht und waren schon ganz nervös nach Hollywood zu kommen. Also nichts wie ab, an die Rezeption und nachgefragt wie man am besten in die Innenstadt komme. Die nette Dame an der Rezeption, hat uns sofort ein Blatt Papier in die Hand gedrückt auf der eine Route mit Haltestellen stand. Sie erklärte uns das wir zurück zum Flughafen müssten und von dort aus mit der Bahn Metro in Richtung, „keine Ahnung mehr, stand ja ganz oben auf dem Zettel“ fahren sollten.
Wir voll motiviert, raus aus dem Hotel ab in Richtung Flughafen. Als wir an der Bushaltestelle die uns zum Flughafen bringen sollte standen, sah der schlaue Martin einen weiteren Busfahrplan mit dem Namen Metro stehen, der quasi die selben Stationen auf dem Plan hatte, als wir auf unserem tollen Zettel. Ich toll wie ich bin, hab mir gedacht, wir könnten doch sicherlich mit dem Bus schneller ans Ziel gelangen, da wir uns ja den Weg zum Flughafen sparen würden.
Ich muss dazu sagen, Anita war von Anfang an dagegen nicht auf die Einheimische Dame an der Rezeption zu hören, aber ich bin halt das Kind meiner Mutter und Stur wie ein Ochse. Ich hielt es ja auch wirklich für eine tolle Idee. Wir also ab in den Bus und los ging die wilde Fahrt. Auf unserem Zettel stand, das es ca. 45 Minuten dauern würde, bis man in Hollywood ankommt.
Als wir nach über einer halben Stunde immer noch kein einziges Ziel auf unserer Liste angefahren sind, wurden wir langsam aber sicher ein wenig nervös. Es war mittlerweile auch schon so, das wir die einzigen weissen im Bus waren. Was jetzt nicht rassistisch klingen soll, aber in LA denkt man schon kurz darüber nach, wenn man durch eine Gegend mit dem Bus fährt in der keine weissen mehr sind und das Wohn Niveau stetig sinkt. Nach über einer Stunde wussten wir, das wir uns sicherlich nicht mehr auf dem richtigen Weg befanden. Als auf einmal eine Markante Stelle auf unserem Zettel ausgerufen wurde. Ich wieder eine großartige Idee, dann steigen wir jetzt hier aus, es kann ja nicht mehr all zu weit sein. Jap denkste; wir raus aus dem Bus zusammen mit zwei jüngeren, von der uns einer sofort ansprach, was wir hier wollten. Da wir eigentlich keine Antwort auf diese Frage hatten, zeigte ich Ihm unseren Fahrplan und erklärte ihm wo wir eigentlich hin wollten. Mit einem nicht all zu positiven Gesichtsausdruck, wies er uns darauf hin, das wir hier komplett falsch waren und hier auch nichts zu suchen hätten. Er zeigte uns wohin wir gehen sollten um dort wieder in einen Bus Richtung Zentrum zu besteigen. Er wies uns weiters darauf hin, mit niemandem zu sprechen, die Straße nicht mehr zu verlassen und wie nett hat er es ausgedrückt, wir sollten doch ein wenig schneller gehen. Zumindest hab ich das für mich so übersetzt.
Nach nicht all zu langer Zeit, wurde es wirklich wie im Kino. Die Häuser waren eigentlich keine Häuser mehr, sondern nur noch Hütten mit Zäunen rundherum und der Müll schien aus den Eimern von selber wieder raus zu fallen. Auf einmal fuhr ein schwarzes Auto mit runtergelassenen Scheiben und voller Besetzung neben uns her und beobachtete uns. Ich brauch euch nicht zu sagen, wie unwohl wir uns in diesem Moment fühlten. Aber wir haben uns nichts anmerken lassen 😉 und sind schnellen Schrittes einfach weiter gegangen ohne unsere Eskorte zu beachten. Bei der dritten Ampel, bogen sie Gott sei Dank ab und liessen uns weiter gehen. An der Haltestelle angekommen die uns der Junge Mann ans Herz gelegt hatte, fragte uns nach nicht mal einer Minute ein älterer Mann ob wir Drogen kaufen wollten. Keine Ahnung mein Englisch wird nicht gut gewesen sein, denn er konnte es kaum glauben das wir nichts haben wollten.
Im Bus sitzend, hab ich verständlicher Weise einen Riesen Anschiss abgefangen. Anita war schlicht weg nicht begeistert von meiner Wahl nicht auf die nette Dame der Rezeption unseres Hotels zu hören. Ich bin ganz ehrlich, hätte sie mich nicht zusammen geschissen, hätte ich es selber getan. Ich hab mich dann zur Busfahrerin begeben und sie gefragt wie wir jetzt dann endlich an unser Ziel kommen würden. Ganz verwundert, fragte sie mich wo wir her kommen würden und ich erzählte ihr von unserem kleinen aber feinen Ausflug. Sie musst lauthals Lachen obwohl sie mir versicherte das es eigentlich gar nicht zum lachen sei. Fazit ihrer Erklärung wo wir gerade waren war. „Ihr habt an eurem ersten Tag mehr von LA gesehen, als 95 % aller anderen Touristen in zwei Wochen oder überhaupt“. Bei Aussteigen wünschte sie uns weiterhin so viel Glück wie bisher und wies uns nochmals darauf hin, in welche Richtung wir nun zu gehen hätten.
Seit dem hör ich immer zu hundert Prozent auf das was nette Damen hinter dem Tresen einer Rezeption zu mir sagen.”

Zurück zur Kulinarik und ab zu Timothy Hollingsworth einem ehemaligen Küchenchefs der French Laundry in Napa Vally. Timothy hat aus meiner Sicht die Momentan spannendsten beiden Lokale der Stadt. Das Barrel and Ashes und das Otium. Beides komplett unterschiedliche Lokal Typen aber beide spannend und bis zum Ende durchdacht. http://barrelandashes.com/ http://otiumla.com/
Wären das Barrel and Ashes ein modern und unkompliziertes BBQ Restaurant ist, mit einem unglaublich hohen Anspruch, ist das Otium Timothy´s Antwort auf Fine Dinning in der heutigen Zeit. Sinnlich, spannend und mit Höchstem Qualitäts- und Präsentation´s Anspruch, allerdings unglaublich unbeschwert und gemütlich. Nach oder vor dem Essen kann man auch noch ganz entspannt ins angrenzende Broad Museum gehen.

barrelandashes la

 

 

otium la

 

 

 

 

Noch ein Tip für alle LA Besucher und Tattoo Liebhaber. Einer der momentan großartigsten Künstler Weltweit hat sein Studio in einem Ort nicht weit von LA entfernt, San Pedro direkt am Meer gelegen. Carlos Torres, ist ein Genie und nicht nur einer der angesagtesten sondern auch einer der feinsten und besten Tätowieren unserer Zeit. Er hat einen so feinen, detailreichen und anspruchsvollen Stile das die ganze Tattoo Welt fragt wie das nur möglich ist. Ich hoffe irgendwann mal unter seiner Nadel zu liegen und euch dann noch genaueres berichten zu können.

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